Wann müssen Rennmäuse transportiert werden?
Als aller Erstes gilt, jeder Transport, der vermieden werden kann, vermieden werden sollte. Komplett stressfrei ist die Zeit in der Transportbox für Rennmäuse nämlich nie. Es sind keine Haustiere, die man mit in den Urlaub nimmt, und auch die Urlaubsbetreuung sollte möglichst zuhause im eigenen Gehege stattfinden.
Die einzigen Gründe, aus denen Rennmäuse irgendwo anders hingebracht werden sollten, sind ein Umzug oder ein Tierarztbesuch. Wie Ihr diesen Transport dann möglichst stressfrei gestalten könnt und worauf Ihr achten solltet, erfahrt Ihr hier. Eine zusammenfassende Liste findet Ihr am Ende der Seite.
Rennmäuse reisen nie alleine!
Steht ein Umzug oder ein Tierarztbesuch an, ist es wichtig, dass immer das ganze Paar oder die ganze Gruppe mitgenommen wird. Das ist aus zwei Gründen wichtig. Zum Einen wirkt das Beisammensein beruhigend durch den vertrauten Geruch, zum Anderen geht der Gruppengeruch schnell verloren, wenn sie getrennt sind, was zu Streit bei der Wiederzusammenführung führen kann. Im schlimmsten Fall kann es dann dazu kommen, dass das Paar oder die Gruppe komplett getrennt werden muss und eine Re-Verge-sellschaftung nötig ist, die nicht immer klappt [1].
[1]: Ewringmann, Anja, and Barbara Glöckner. Leitsymptome bei Hamster, Ratte, Maus und Rennmaus: Diagnostischer Leitfaden und Therapie. Georg Thieme Verlag, 2014.
Womit werden Rennmäuse transportiert?
Zum Transport eignen sich Kleintiertransportboxen aus Hartplastik. Kartons sind KEINE sichere Transportmöglichkeit und können innerhalb von Sekunden durchgenagt werden, auch wenn sie leider im Zoohandel teilweise immer noch angeboten werden. Gerade für längere Transporte oder Wartezeiten ist es aber wichtig, dass die Box keine Ansatzstellen zum Nagen bietet, da auch Hartplastik Rennmauszähnen nicht dauerhaft standhalten kann. Belüftungsschlitze sollten also bevorzugt am Deckel der Box sein und nicht bis zum Boden führen. Gitterboxen aus Metall sind zwar auch nagesicher, allerdings können sie daran auch klettern, was gerade beim Transport zu schweren Verletzungen führen kann. Als Größe sind 35 x 25 x 25 cm gut für ein Paar geeignet, größer geht aber ebenfalls.
Was kommt in die Transportbox?
In der Transportbox sollte es eine Möglichkeit zum Verstecken geben. Ihr solltet aber darauf achten, dass das Versteck nicht so schwer ist, dass es bei abrupten Bremsen die Rennmäuse verletzen könnte. Ich biete gerne Verstecke aus Karton für die Fahrt an, da diese sehr leicht sind. Außerdem wird die Transportbox mit ein paar cm Einstreu gefüllt. Diese könnt Ihr aus dem Gehege nehmen, womit Ihr noch einmal vertrauten Geruch mitnehmt und Stress vermindert. Außerdem kann Stress weiter reduziert werden, indem Material zum Nagen oder Zerfetzen angeboten wird, wie Heu, Stroh, Klorollen oder Klopapier. Gerade für lange, aber auch für kurze Fahrten ist die Versorgung mit Futter und Wasser wichtig. Etwas Hauptfutter kann einfach in der Box verstreut werden. Statt Wasser könnt Ihr einfach eine oder mehrere Gurkenscheiben anbieten.
Wie transportiere ich die Transportbox am besten?
Erstmal ist jedes Transportmittel möglich, von der Bahn, übers Auto bis zum Fahrrad. Je nachdem muss man aber einige Punkte mehr beachten als andere.
Während des Transports solltet Ihr schauen, dass die Transportbox möglichst wenig wackelt. Tragt sie vorsichtig und fahrt gerade mit dem Fahrrad nochmal extra vorsichtig. Der Transport sollte möglichst ruhig ablaufen, also die Geräuschkulisse möglichst klein halten. Etwas Musik im Auto laufen haben, ist dabei kein Problem, aber Ihr sollte sie nicht voll aufdrehen oder lauthals mitsingen. In öffentlichen Verkehrsmitteln habt Ihr auf so etwas eher weniger Einfluss. Ihr könnt aber die Box für den Transport in eine Decke einwickeln, oder in einem Beutel transportieren und teilweise zudecken. Das bietet sich aber auch bei anderen Transportmitteln an. Denn die Decke dämmt nicht nur Geräusche, sondern dunkelt die Box auch ab, was wieder den Stress vermindert. Außerdem schützt sie, vorallem beim Fahrradfahren vor Zugluft, die Erkältungen begünstigen kann. Wenn er sehr kalt ist oder eine Maus unterkühlt, kann es auch sinnvoll sein, ein Wärmekissen einzupacken. Mehr Infos dazu hier.
An dieser Stelle etwas Werbung für eine gute Sache. Falls Ihr etwas Geld überhabt, kann ich Euch die Transporttaschen von Annie empfehlen. Sie fertigt die Tasche in zwei Größen an, womit herkömmliche Transportboxen gut hineinpassen. Es gibt noch ein kleines Fach für Medikamente und in der großen Version ein Fach für ein Snuggle-Safe. Die Tasche ist auch für die kalten Jahreszeiten gut geeignet. Der Gewinn durch Annies Verkäufe geht an die Wildtierhilfe Auenland.
Was gibt es zu beachten?
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Immer das ganze Paar/die ganze Gruppe mitnehmen
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Nagesichere Transportbox
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KEIN Karton oder Gitterkäfig
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Leichtes Versteck, Einstreu, Nagematerial, Futter und eine Gurkenscheibe anbieten
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Box vor Lärm, Licht, Zugluft und starkem Wackeln schützen
Gute Reise!
Ich hoffe, Eure Lieblinge sind jetzt sicher eingepackt und bereit für ihren Einzug, Umzug oder Tierarztbesuch!
